Kennt ihr schon das "Bicycle Face"?

Dieser kuriose Begriff stammt tatsächlich aus dem späten 19. Jahrhundert. 
Einige Ärzte warnten vor der größten Gefahr des Radfahrens - und nein, es waren nicht die Gefährdungen durch Unfälle. Sondern: das Bicycle Face.

Bicycle What? 

Ein errötetes Gesicht, schmale Lippen, Schatten unter den Augen und eine Müdigkeit im Ausdruck - so die Warnung. "The unconscious effort to maintain one's balance tends to produce a wearied and exhausted 'bicycle face'" heißt es im Literary Digest in 1895.

Jetzt mal ernsthaft: Was sollte das Ganze?

Mit dem Fahrrad als Fortbewegungsmittel wurden in den 1890ern Frauen mobil und unabhängig. Der neue Zugang zu Arbeit und Bildung sorgte für mehr und mehr Freiheit. 
Gefährlich für die bisherigen Geschlechterrollen! (sarcasm off).
Erfindungen wie das Bicycle Face oder Unfruchtbarkeit durchs Radfahren sollten diese "Bedrohung" eindämmen. 
War wohl nichts - das Fahrrad wurde zum Mittel zur Emanzipation. Auch die Suffragetten nutzten Räder als Symbol für die freie Entfaltung und politischen Aktivismus.

Beeindruckend, wie politisch das Fahrrad schon vor 200 Jahren war. Uns interessiert: Wie nutzt du dein Rad? Ist das Fahrrad im Alltag für dich politisch? Und am wichtigsten: Wie sehr leidest du unter deinem Bicycle Face?